Die Mega-Disco, die bereits in den 90ern des vorigen Jahrhunderts ein Straßenfeger war und 2015 vom Verein „Knipser“ reativiert wurde, ist eine für alle Generationen. Nach intensiven Vorbereitungen technischer und organisatorischer Art stieg das Traditionsevent wieder in der Oberwürzbachhalle. Zum Grund, warum es immer wieder eine „Mega-Disco reloaded“ gibt, sagt Organisator Robin Degel: „Es ist für uns das Non plus ultra, die Oberwürzbachhalle zu bespielen. Die Mega-Disco ist einfach Kult im Ort. Jeder verbindet damit etwas anderes. Der Bekanntheitsgrad ist groß, auch über Oberwürzbach hinaus. Das spornt uns an.“ Man habe viel Fläche, die aber auch bespielt werden will. Freitags war die Stimmung gut, rund 250 Musikliebhaber machten sich auf den Weg in die Dorfmitte. Degel und sein Team freuten sich über die Resonanz. Und vor allem, dass die Überraschungen so gut ankamen. Dazu gehörte ein aus mehreren Styropor-Stelen selbstgebautes 3-D-Bühnenbild, das Teil des Lichtkonzeptes war. Wer sich fragte, wie es gelang, die optischen Effekte so maßgeschneidert an diese basaltsäulenähnlichen Objekte anzupassen, frage die Jungs an der Technik. Die hatten bereits Tage zuvor in der Unterkirche per Computer und Modellierung und maßstabsgetreu daran gearbeitet, dass an den beiden Veranstaltungstagen nichts dem Zufall überlassen wird. Und um es vorweg zu sagen, die Laser- und auch die Lichshow waren mega, die Musik, die quer durch alle Jahrzehnte des 45-jährigen Bestehend der „Knipser“ ausgewählt wurde, war es ebenso und die Stimmung von Anfang an ausgelassen. Nahezu jeder, der ein Handy dabei hatte, machte ein Selfie von sich und seiner Begleitung mit den durch die Halle zuckenden Lichtbündeln.
„Wir hoffen für Samstag, dass die Hütte voll wird“, hatten die Initiatoren noch am Samstagmittag gesagt. Rund 500 Besucher waren es dann an diesem zweiten Tag. Zusätzlich zum Musikereignis dürfte die Besucher auch die Tatsache angezogen haben, dass der Erlös an den Schutzengelverein geht. Einer der Sponsoren, die Kreissparkasse, war allein mit zwölf Leuten im Dauereinsatz an Cocktail- und Essensstand. Auch die Ortsvorsteherin und rund 80 andere Oberwürzbacher sorgten mit dafür, dass in Oberwürzbach zwei tolle Abende über die Bühne gingen. Eineinhalb Tage habe man allein für den Aufbau gebraucht, ein Riesenaufwand für die knapp 30 Helfer im Vorfeld. Auch deshalb gibt es die Mega-Disco an zwei Tagen. „Das haben wir schon aus der Vergangenheit übernommen“, erzählt Degel, „so haben die Leute auch mehr Alternativen.“ Man müsse bei der Organisation an 1000 Dinge wie die Gema, die Security, das Bühnenbild, die Traversekonstruktion, den Kartenvorverkauf, den Plakatdruck und noch mehr denken, doch dann „kann man es kaum erwarten, bis es losgeht“. Als der Vorhang dann gegen 21 Uhr hochging, die Musik und die Lasershow losgingen, die ersten Gäste in den verschiedensten „Lichtfarben“ als Schattenrisse auftauchten, dann konnten auch die Knipser ihren Erfolg genießen. Und das Schöne an der Mega-Disco sei, dass von den Jüngeren auch die „alten“ Titel gewünscht würden und die „reifere“ Jugend auch nach den aktuellen Titeln aus den Charts tanzen. Die Stimmung bei Jung und etwas älter war gleichermaßen super, nur in den Tanzstilen unterschieden sie sich. Um Mitternacht gab es die zweite Laser-Show, dann allerdings jene, die bereits 2015 für Begeisterung sorgte. Schließlich sollte ja den Besuchern, die von Anfang an dabei waren, nicht langweilig werden und wieder etwas anderes geboten werden.
„Mega-Disco heißt für uns aber auch, dass die Älteren, die das noch aus den 90ern kennen, ihre Kinder mitbringen um ihnen zu zeigen, wo sie früher abgegangen sind. Das sieht man, glaube ich, nirgendwo anders“, freuen sich Robin Degel und das Knipser-Team über den Zuspruch aller Generationen und die Liebe zur „Mega-Disco“, die nie erloschen ist. Er betont vor allem die Unterstützung, die die „Knipser“ von vielen anderen ortsansässigen Vereinen erfuhren. Nachdem die Veranstaltung zu Ende war, war die Arbeit noch lange nicht getan. Bereits am Sonntagmorgen um acht Uhr war die Halle aufgeräumt. Die nachträgliche Resonanz der Partygänger war übereinstimmend positiv. „Es war mega“ – was auch sonst.
Bericht: Cornelia Jung, Saarbrücker Zeitung vom 8. April 2019